Cornelia Wohlfahrt – Eine kleine, sympathische Kärntnerin will hoch hinaus

Cornelia WohlfahrtCornelia Wohlfahrt vom LAC Klagenfurt ist derzeit in der Mittel- und Langstrecke für den Österreichischen Nachwuchs das Maß aller Dinge. Die 15-jährige knackte heuer bereits die Österreichischen U18-Hallenbestleistungen über 1500 Meter (4:31,66 min.) und 3000 Meter (9:45,19 min.) und unterbot zusätzlich zu den erwähnten Distanzen auch noch die 800 Meter Norm für die U18 Europameisterschaften, die heuer von 14. bis 17. Juli in Tiflis (GEO) stattfinden, in einer Zeit von 2:13,07 min. deutlich. Diese Limits muss sie zwar in der Freiluftsaison noch bestätigen, dies sollte jedoch ohne Verletzungspech nur noch reine Formsache sein.

Ich habe das Kärntner Aushängeschild bei den Kärntner Crosslaufmeisterschaften in Völkermarkt getroffen, bei denen sie eindrucksvoll die Allgemeine Klasse für sich entscheiden konnte, und sie vor ihrem Lauf zum Interview gebeten.

Michael: „Cornelia, herzliche Gratulation zu den tollen Zeiten. Haben dich die Rekorde überrascht oder waren die schon in Planung?“

Cornelia: „Geplant waren die Rekorde nicht, das Ziel für die Hallensaison war eigentlich nur, so nah an die EM-Limits für Tiflis heranzukommen wie möglich. Ich habe gar nicht gewusst, dass die Rekorde so knapp am EM-Limit liegen oder sogar darüber.“

Michael: „Wie ich weiß, kommst du ursprünglich aus dem Langlauf-Lager. Wie bist du überhaupt zur Leichtathletik gekommen?“

Cornelia: „Ich habe schon in der Volksschule mit dem Langlaufen angefangen und wir haben im Sommertraining bei Straßenläufen mitgemacht, damit die Kondition im Winter da ist. Eigentlich war ich am Anfang nirgends richtig gut. Dann ist es aber im Laufen immer besser gegangen und im Langlaufen eher nicht so. Als ich ins Gymnasium gekommen bin, hat mich dann Stefan (Genser) zum LAC geholt und seitdem bin ich dort.“

Michael: „Wie oft trainierst du, damit du so eine Leistung bringen kannst?“

Cornelia: „Unterschiedlich aber schon acht bis neun Mal pro Woche und am Wochenende dann meistens ein Rennen.“

Michael: „Wie man so schön sagt: Von nichts kommt nichts. Wie sieht es mit Zielen aus? Das Limit dürfte wohl nicht mehr das Ziel sein. Gibt’s schon persönliche Ziele für die EM?“

Cornelia: „Ich weiß noch nicht über welche Distanz ich bei der EM starten werde. Mindestens ein Finale ist aber das Ziel. Da würde sich der 3000 Meter Lauf anbieten (sie lacht), da ist man ja schon im Finale. Es gibt zwar noch keinen Zeitplan aber zwei Disziplinen sollten sich schon ausgehen.“

Michael: „Hast du eine Lieblingsdisziplin?“

Cornelia: „Nein, eigentlich nicht. Mal geht es auf den kürzeren Distanzen besser, da lauf ich dann auch lieber schnellere Rennen. Letztes Jahr war ich öfter krank und da hab ich nicht so viel Grundlage trainieren können, dafür ist es über die kürzere Distanz besser gegangen. Die Schnelligkeit ist dann über den Winter geblieben.“

Michael: „Hast du im Training was umgestellt, mit dem du den Leistungssprung erklären kannst?“

Cornelia: „Ja, ich geh jetzt ins BORG für Leistungssport in Klagenfurt und da trainiere ich noch drei Einheiten mehr als im Vorjahr.“

Michael: „Gibt es ein langfristiges Ziel oder eine Vision?“

Cornelia: „Nächstes Jahr zur U18-WM in Kenia und dann 2020 zu den Olympischen Spielen nach Tokyo. 2016 ist schon sehr knapp (sie lacht), aber Tokyo in vier Jahren dürfte sich schon ausgehen.“

Michael: „Danke für das Gespräch. Ich wünsche dir alles Gute für deine Ziele.“

Bild: Michael Bohm/trackarena.com

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert